Bad Oeynhausen erblüht

wirbt für »Stauden statt Schotter im Vorgarten«

Motivieren für grüne Vorgärten: v.l. Gemeindepfarrer Matthias Mengel, Gartenfreundin Petra Sander, BUND-Sprecher Thomas Dippert, Naturgärtner Michael Lenger. Quelle: BUND Bad Oeynhausen

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Pressemitteilung »Stauden statt Schotter im Vorgarten«

»Wenn viele kleine Leute an vielen kleinen Orten viele kleine Dinge tun, können sie das Gesicht der Stadt verändern.«

Mit einer kleinen Abwandlung beschreibt das aus Afrika stammende Sprichwort das Fazit, das Thomas Dippert vom BUND Bad Oeynhausen zum Anschluss der Kampagne Bad Oeynhausen erblüht 2021 zieht.

Zum Abschluß fanden sich an einer im Vorjahr neu angelegten Staudenpflanzung am Werrepark Bad Oeynhausen zahlreiche Akteure ein. Darunter Pfarrer Matthias Mengel von der Kirchengemeinde Bad Oeynhausen Wichern. Vor dem Gemeindehaus hat das vom BUND im Rahmen der Kampagne kostenlos ausgegebene Saatgut einen bunten Blühsaum entstehen lassen, das Titelbild des aktuellen Gemeindebriefs ist so entstanden. Geschätzt weitere 4000 Quadratmeter Blühflächen hat der BUND mit der Ausgabe von Saatgut in Gärten im Stadtgebiet Bad Oeynhausen so initiiert. Um ökologisch wertige Gärten wertzuschätzen und entsprechende private Initiative zu belohnen, fand begleitend der BUND-Foto-Vote statt. Zum Kampagnenabschluss mit dabei ist Petra Sander aus Bad Oeynhausen-Volmerdingsen. Die Community hat ihren Wettbewerbsbeitrag zur Bad Oeynhausener Bienenoase des Monats Juni gekürt. Der Lohn ist ein 30 Euro Einkaufsgutschein für Gärtnerei oder Landhandel. Das Siegerfoto zeigt „Akelei und Hummel im Duett“. Frau Sander erläutert: »Ich habe mir letztes Jahr von einer Akelei am Wegesrand die Samen abgenommen und bei mir im Garten ausgesät, weil ich sie so gerne leiden möchte.«

Zu solcher Eigeninitiative möchte BUND Bad Oeynhausen nachhaltig ermuntern. Dazu wird noch den ganzen Oktober in der Bad Oeynhausener Bahnhofshalle ein zehnteilige Plakatserie ausgestellt. Sie zeigt blühende Staudenbeete und Pflanzvorschläge sowohl für schattige als auch für sonnige Standorte. Thomas Dippert betont: »Jährlich ein Pflegedurchgang, das ist der erforderliche Einsatz für viele Wochen abwechslungsreich bunter Bienenoase.«

Das bestätigt auch Landschaftsgärtner Michael Lenger von der Fachfirma Naturgarten OWL aus Hüllhorst. Sein Team hat zahlreiche blühfreudige Stauden zusammengestellt und so einen Bienenoase an der Parkplatzausfahrt vor dem WerrePark Bad Oeynhausen entstehen lassen. Wie Wachsen und Wandel an diesem Standort funktioniert zeigt er anhand von Pflanzbeispielen: Schafgarbe, Mannstreu und Frauenmantel im Frühjahr, Sonnenhut und Kissenaster im Herbst sorgen ganzjährig für einen Augenschmaus am Wegesrand. Selbst die Aussaat der nachfolgenden Vegetationsperiode funktioniert mit den einheimischen Pflanzen am Standort »ganz von alleine«. Darauf verweist auch das BUND-Faltblatt »GRÜN statt GRAU – Schottergärten nein danke !«, das der BUND im Stadtgebiet Bad Oeynhausen verteilen wird.

Thomas Dippert verweist auf einen weiteren Aspekt: Schottergärten sind häufig mit einem Flies unterlegt, das verhindert das Versickern des Regens vor Ort. »Und schon haben wir ein hausgemachtes Problem bei Starkregen.« Daher sollen Stadt und Stadtwerke aktiver für grüne Vorgärten werben und über die Bebauungspläne auch umsetzen. Auch die Entwässerungssatzung der Stadtwerke muss dazu dringend reformiert werden. Wasser muss wieder da versickern, wo es »abregnet«. Der BUND hat dazu einen offenen Brief an Bürgermeister Lars Bökenkröger geschrieben, der zahlreiche Verbesserungsvorschläge zum Umgang mit der Bauordnung enthält.

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